Die „Tuchlauben“ erhielt ihren Namen 1862 und beschreibt die bogenförmigen Arkaden (Lauben)
der Häuser, in denen die Tuchmacher Ihre Ware verkauften.
Deutsche Tuchmacher und Schneider hatten sich 1153 hier sesshaft gemacht.
Tuchmacherbrunnen
Als Relikt der Tuchmacherzunft findet sich vor dem Haus Tuchlauben 8 noch der Tuchmacherbrunnen.
Peilertor
Die Tuchlauben war damals Teil des Römerlagers Vindobona (weisser Fluss) und war vom Kohlmarkt durch das Peiler (auch Peurertor oder Baylertor) getrennt.
Seitzerhof
Anstelle des heutigen Tuchlaubenhofs stand lange der Seitzerhof. Dieser beherbergte von 1833 bis 1864 das „alte Elysium“, ein Tanz und Vergnügungslokal mit zwiespältigen Ruf. Beim Eröffnungsball sorgte der Walzerkomponist Lanner hier für die musikalische Unterhaltung. Nicht unweit befand sich auch der Musikvereinssaal (bis 1885), in dem 1828 das einzige öffentliche Konzert Schuberts statt fand.
Tuchlaubenhof
Der Tuchlaubenhof wurde 1912 von Teller und Spielmann erbaut. Die phantasievoll ausgestatteten Mansardengeschosse und die Verwendung von Keramikfliesen bei der Gestaltung der Fassade wurde von damaligen Fachleuten als interessantes und charakteristisches Stück großstädtischer Architektur bezeichnet.
Bekannt war der Tuchlaubenhof lange durch das gleichnamige Kino. Der Tuchlaubenhof beherbergte noch bis zu den frühen 70er Jahren ein Stoff und Tuchgeschäft ehe die Bank für Arbeit und Wirtschaft (BAWAG) das Objekt sowie den anschliessenden Hochholzerhof übernahm.
Der Hof wurde mehrmals umgebaut und zuletzt mit einem Glasdach ausgestattet. In diesem war auch ein Kaffeehaus (BAWAG Café) untergebracht.
Ordination Dr. Binder
Med. Rat Dr. Helmut Binder übersiedelte seine Ordination 1962 von der Wallnerstrasse (ebenfalls im ersten Bezirk) in die Tuchlauben 7.
1982 erfolgte die Erweiterung und Modernisierung der Ordination. Bereits damals wurde die Ordination unter anderem mit einem „Computer EKG“ (mit automatischer Befundung über Telefonleitung und „Fernschreiber“) ausgestattet.
Sein Sohn Prof. Dr. Thomas Binder ordinierte seit 1989 in den Räumlichkeiten als Internist und Kardiologe. 1996 übernahm dessen Gattin Dr. Gabriele Binder den Kassenvertrag und arbeitet seit damals als Ärztin für Allgemeinmedizin in der Tuchlauben 7.
Ärzte im Zentrum - Tuchlauben 7
2011 erfolgte die zweite Erweiterung der Ordination, welche die Schaffung des „Ärzte im Zentrums“ ermöglichte. Seither praktizieren 13 Ärzte und Therapeuten in den Räumlichkeiten in der Tuchlauben.